Giardien und Kokzidien – kann man drauf verzichten

Ich möchte nicht wissen, wie viele Menschen es gibt, die bei der Diagnose „Giardien“ halb in Ohnmacht fallen.

Der Hund hat öfter Durchfall, es ist sogar etwas Blut beigemengt. Der Kot selbst ist oft schmierig, sieht komisch aus und stinkt. Irgendwann geht der Hundebesitzer zum Tierarzt, der vielleicht nach einigem Hin und Her doch einen Test auf Giardien macht. Dazu benötigt er etwas Kot, das er in eine Flüssigkeit taucht. Nach fünf bis zehn Minuten weiß man es dann. Es heißt: Giardien leicht positiv, mittel oder hochgradig positiv. Die Welt bricht zusammen. Oh nein, der Hund hat, und überhaupt und wie kann das sein …

Ruhig Brauner!

Giardien sind, wie auf vielen Internetseiten beschrieben, kleine Einzeller, die im Dünndarm leben und sich dort so richtig einnisten. Sie sind kleine, unnötige Schmarotzer, die eben diesen Durchfall auslösen. Und nein, Giardien sind keine Parasiten der Neuzeit, diese kleinen Biester hat es vermutlich schon zu Dinosaurierzeiten gegeben und unsere Hunde können eigentlich ganz gut mit ihnen umgehen. Werden es zu viele oder reagiert der Hund, muss man eben was tun, was aber nicht heißt, dass der Hund draußen, bei einem Spaziergang wieder Zysten aufnehmen kann, und sich wieder mit diesen Plagegeistern ansteckt. Giardien sind, wie Würmer auch, so unnütz wie Zahnschmerzen und anhänglich wie Kletten.

Erwachsene Hunde sind nicht wirklich „krank“, wie immer wieder gesagt wird, und sie müssen auch nicht „gesund“ gepflegt werden. Der Hund ist ja auch nicht krank, wenn er Flöhe oder einen Zeck hat, oder von Würmern befallen ist. Flöhe können eine Flohstichallergie auslösen, Zecken eine Anzündung an der Stichstelle oder auch Krankheiten übertragen und Würmer können, genauso wie Giardien, den Hund belasten und schwächen. Grundsätzlich sind Giardien für einen gesunden, kräftigen erwachsenen Hund nicht gefährlich. Allenfalls lästig, aber nicht gefährlich.

Anders ist das bei Welpen. Deren Immunsystem beziehungsweise noch unvollständig gereifte Darm kann eben mit Giardien nicht gut umgehen und andere Organe nehmen Schaden. Schlimmstenfalls können Giardien für einen Welpen von vier, fünf oder sechs Wochen tödlich sein. Welpen fallen um und sterben, ohne vorher wirkliche Symptome bezeigt zu haben.

Ähnlich ist die Sachlage mit Kokzidien. Auch so Einzeller, die es schon seit Jahrhunderten auf dieser Welt gibt und mit denen sich viele Tiere herumschlagen. Erkennbar sind Kokzidien unter dem Mikroskop. Eier in der Kotprobe deuten auf diese Viecher hin, die man genauso wenig brauchen kann, wie einen Wasserschaden im Haus.

Für sie gilt das Gleiche wie für Giardien. Beim erwachsenen Hund kaum bedenklich, allenfalls lästig, aber für den Welpen können sie tödlich sein.

Der Tierarzt wird bei Giardien als erstes Panacur verschreiben, womit auch Welpen behandelt werden können. Auf fünf aufeinander folgenden Tagen soll dieses Panacur gegeben werden, dann fünf Tage Pause und nochmal fünf Tage. Diese Medikamente haben allerdings einen bedauerlichen Nachteil. Sie töten die Giardien nicht wirklich ab, sondern stoppen nur deren Vermehrung. Zudem sind viele Giardien gegen diese Medikamente resistent. Das heißt, man könnte das Zeug literweise verfüttern und es kümmert die Giardien genau gar nicht, stattdessen versaue ich die Darmflora meines Hundes. Bei häufiger Gabe von Panacur oder Metronidazol leidet der Darm stark, denn die Wirkstoffe sind chemischer Natur und auf Dauer bestimmt nicht gesund. Welpen bekommen oft auf Panacur Durchfall, der aber wieder verschwindet, sobald man es nicht mehr verabreicht. Ein Zeichen, dass die Welpen doch auf den Wirkstoff reagieren.

Nicht selten kommen die Giardien immer und immer wieder, während andere Hunde, selbst bei ständigem Kontakt mit befallenen Tieren, keine Symptome zeigen.

Fakt ist: Niemand will die Dinger haben. Züchter schon mal gar nicht. Aber einmal da, bekommt man sie kaum mehr weg, denn die ausgeschiedenen Zysten halten sich monatelang im Boden und können wieder aufgenommen werden.

Ähnlich verhält es sich mit Kokzidien. Auch sie haben Resistenzen gegen Medikamente entwickelt und man kriegt die Biester einfach nicht weg. Zumindest nicht mit der Schulmedizin.

Auch wir hatten schon das Vergnügen, denn Hunde können Giardienzysten überall aufnehmen. Ganz egal, wo man gerade steht und geht, bei jedem Hundekontakt, egal wo, überall kann der Hund diese Dinger aufnehmen und sie dann mitführen.

Aber wie kann man sich helfen, ohne ständig beim Tierarzt zu stehen und dauerhaft Medikamente verfüttern zu müssen?

Wir haben wirklich gute und einschlägige Erfahrungen gemacht und wollen diese natürlich gern weitergeben.

Züchter:

Züchtern empfehlen wird, bereits mit der vierten Woche eine Kotprobe machen zu lassen. Gibt es keine Giardien, ist die Welt in Ordnung. Tauchen jetzt Giardien auf, würde ich auf Panacur nicht gänzlich verzichten, aber ….  Giardien brauchen ein gewissen Milieu, um sich wohl zu fühlen. Nimmt man ihnen diesen Milieu, verschwinden auch die Plagegeister. Wir haben gemerkt, dass Ziegenmilch und bei älteren Hunden auch Buttermilch so ein Milieur schaffen. Milchsäurebakterien scheinen der Horror für Giardien, überdies auf für Kokzidien zu sein. Dazu geben wir „Giardex“. Wir haben dieses Produkt auf „www-naturheilkunde-bei-tieren“ gefunden und probiert. Stammt aus der chinesischen Medizin und besteht aus einer Kräuterzusammensetzung. Vorteil: Keine Nebenwirkungen, keine Resistenzen und es tötet Giardien zuverlässig ab.

Für Kokzidien gibt es das Produkt „Zao Diao“. Auch das haben wir versucht. Erfolgreich. Welpen reagieren auf diese Produkte gar nicht, da natürlich, aber sie schaffen ein Milieur, welchen Giardien und Kokzidien absolut beschissen finden.

Man muss nur wissen, dass bei einem Befall im Umkreis der Welpen Eier bzw. Zysten im Boden liegen, die der Welpen wieder aufnehmen könnte, deshalb ist eine wirklich gute Hygiene unerlässlich. Immer alle Pupis einsammeln und alles so gut wie möglich sauber halten. Je sauberer, desto besser. Auch Decken gehören regelmäßig gewaschen, Einstreu gewechselt.

 

Bei erwachsenen Hunden bewährt es sich, die erste Woche jeden Tag etwas Buttermilch ins Futter zu mengen, dazu Oregano und Thymian (nur etwas) und auf das Giardex zu vertrauen. Bei Kokzidien eben Zao Diao. Das Ergebnis war bei uns: Nach einer Woche waren die Welpen Giardien negativ und bei Bekannten, Kokzidien frei nach einer Woche. Allerdings sollte man diese „Behandlung“ länger durchführen, um das erneute Einnisten dieser Biester zu verhindern. Es empfiehlt sich auch, singulares Moor mit zu verfüttern. Es bindet und Schadstoffe können besser ausgeschieden werden.

Gibt man Giardex konsequent sechs Wochen durch, denkt man auch über die Fütterung nach und hält wirklich alles gut sauber, hat man ziemlich sicher einen befreiten Hund.

Medikamente belasten den Darm, wie auch Entgiftungsorgane wie Leber und Niere. Auf Dauer gesehen müssen sich Schäden einfinden, wenn man ständig auf diese Medis zurückgreift, was aber weder bei Buttermilch, Ziegenmilch noch bei Kräuterkombinationen passiert. Es gilt der Leitspruch: Hilf es net, schadet es auch net. Dann wird’s halt wieder rausgeschissen, aber ich würde die Natur der chemischen Keule in jedem Fall vorziehen, besonders dann, wenn es sich um sogenannte „Dauerausscheider“ handelt, bei denen die Therapien mit Medikamenten einfach nicht anschlagen. Ist das Milieur im Darm des Hundes so ausgerichtet, dass sich Giardien wie auch Kokzidien nicht wohl fühlen, verschwinden diese logischerweise. Wer keine Miete zahlt, muss raus.

Versucht es einfach, was soll schief gehen?

Ziegenmilch /Welpen

Buttermilch /erwachsener Hund (Ziegenmilch, wenn der Buttermilch nicht verträgt)

Etwas Oregano

Etwas Thymian

Giardex

Zao Diao.

Ein Tipp, Ziegenmilch gibt es auch als Trockenmilch zu kaufen, hat aber denselben Effekt.

Ich hoffe, es funktioniert bei euch. Ich habe es schon mehrmals empfohlen und die Resonanz war immer toll.